Cover-up Tattoos: Wie sie funktionieren und was Du beachten solltest

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Früher war es super angesagt, heute ist es uncool. Es muss weg! Dein altes Tattoo soll von Deiner Haut verschwinden. So ganz möchtest Du Dich aber nicht von ihm verabschieden. Es soll sich nur ein bisschen verändern. Ein Cover-up ist die Lösung. So lässt sich die Tattooentfernung mit dem Laser umgehen – denken viele. Doch so ganz kommt man um eine Laserbehandlung oft nicht drum herum. Erfahre hier, worauf man bei einem Cover-up unbedingt achten muss, welche Tattoo-Stile dafür in Frage kommen und warum eine Laserbehandlung als Vorbereitung oft sinnvoll ist.

Was ist eigentlich ein Cover-up?

„Cover-up“ bedeutet aus dem Englischen übersetzt „Vertuschung/Verschleierung“. Das Verb „to cover up“ meint „bedecken“. Als Cover-up bezeichnet man also das Überdecken eines Tattoos durch ein anderes. Eine alte Tätowierung wird mit einem neuen Motiv überstochen – gecovert eben. Wie genau das gemacht wird, ist abhängig von der Art des Cover-Tattoos. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das alte Tattoo in das neue einzubauen.

Wie funktioniert ein Cover-up Tattoo?

In den meisten Fällen soll ein Cover-up das alte Tattoo verschwinden lassen. Manchmal geht es aber auch nur darum, dieses ein bisschen zu erneuern. So soll vielleicht ein verblasstes oder verlaufenes Motiv durch ein Überstechen wieder aufgefrischt werden. Oder aber Du möchtest eben etwas ganz Neues. Je nachdem, was Du Dir wünschst, gibt es verschiedene Möglichkeiten, aus Deinem unbeliebten Tattoo wieder einen echten Hingucker zu basteln.

Touch-up
Grundsätzlich möchtest Du das Motiv Deines Tattoos beibehalten, schließlich gefällt es Dir noch. Es ist aber schon etwas in die Jahre gekommen, hat zum Beispiel an Farbe verloren, ist verblasst oder ein bisschen verlaufen. Dann lass es Dir einfach nachstechen!

Ausbessern
Diese Methode wird genutzt, um das Grundmotiv Deines Tattoos zu erhalten, es aber um Kleinigkeiten zu erweitern. Linien werden nachgezogen, eine neue Farbe hinzugefügt, Schattierungen und hier oder da noch ein Detail ergänzt.

Integrieren
Das alte Tattoo soll weiterhin sichtbar bleiben und auch nicht verändert werden. Größer darf es aber ruhig werden. Es wird also in ein neues Motiv integriert. So bleibt es vollständig vorhanden, stellt aber nicht mehr das Zentrum Deines neuen Tattoos dar.

Das Blast-over
Dein altes Tattoo wird einfach mit einem neuen Motiv überstochen, jedoch nicht vollständig abgedeckt. Es ist gewünscht, dass das alte Tattoo leicht durchscheint und sichtbar bleibt. Der Unterschied zwischen altem und neuem Tattoo ist deutlich erkennbar und trotzdem harmonieren sie miteinander – sofern es gut gemacht ist.

Überdecken
Das einfache Überdecken eines ungewünschten Tattoos ist wohl die klassische und häufigste Variante des Cover-ups. Du suchst Dir ein ganz neues Motiv aus und lässt dieses über Dein altes stechen. Oft wird das alte Tattoo am Rand des neuen Motivs platziert, um den Fokus auf eine andere Stelle zu legen. Es verschwindet dann ganz unauffällig.

Heavy Blackwork
Die letzte Alternative, wenn Dein Tattoo nicht mehr anders zu retten ist: eine große schwarze Fläche tätowieren. Dein altes Tattoo wird definitiv überdeckt, jedoch ist diese Art sicherlich nicht für jeden was.

Was muss beim Übertätowieren beachtet werden?

Um ein schönes Tattoo Cover-up stechen zu können, müssen einige wesentliche Faktoren beachtet werden. Willst Du Dein Tattoo ändern lassen, weil Du mit der Leistung Deines ehemaligen Tätowierers nicht zufrieden bist, solltest Du Dir auf jeden Fall ein neues Cover-up Tattoo-Studio suchen, um das alte Tattoo überstechen zu lassen. Denn dafür braucht es ausreichend Expertise. Das Übertätowieren ist in der Realität wesentlich komplizierter als der Name „Cover-up“ vielleicht vermuten lässt, denn die neue Farbe legt sich nicht einfach wie auf einer Leinwand über die alte Tattoofarbe und lässt diese problemlos verschwinden.

Die Möglichkeiten eines Cover-ups sind begrenzt. Faktoren wie Größe, Stechtiefe und Farbe der alten Tätowierung entscheiden darüber, welche Art von Cover-up umsetzbar ist. Lass Dich daher ausreichend beraten. Erst wenn der Tätowierer das Tattoo persönlich begutachtet hat, kann er eine Aussage darüber treffen, welche Motive und Farben für Dein Cover-up in Frage kommen. Das Tätowieren selbst ist identisch zu dem von „normalen“ Tattoos. Es muss jedoch tiefer in die Haut gestochen werden, bis zu 1 mm tief. Gegebenenfalls werden mehrere Schichten Farbe benötigt, um das alte Tattoo vollständig zu bedecken. Plane also ein, dass eventuell mehrere Sitzungen nötig sein werden.

Lässt sich jedes Tattoo problemlos covern?

Grundsätzlich lässt sich jedes Tattoo covern, ja. Denn das „Heavy Blackwork“ besteht immer als letzte Alternative und kann jedes Tattoo verschwinden lassen. Nur greifen dazu wohl die wenigstens Kunden. Bei anderen Arten von Tattoo Cover-ups zeigen sich durchaus Grenzen auf, denn nicht jedes Motiv ist gleichermaßen als Cover-up geeignet. Je kleiner das alte Tattoo ist, desto einfacher lässt es sich von einem neuen Motiv covern. Klar ist, dass das Cover-up so gut wie immer größer wird als die alte Tätowierung. Der Cover-up Tätowierer braucht nämlich eine gewisse Fläche auf der Haut des Kunden, um mit dem neuen Motiv das alte Tattoo wirklich verschwinden zu lassen.


Wünscht der Kunde sich in seinem neuen Tattoo aufwendige Details wie zum Beispiel besondere Verschnörkelungen oder Schattierungen, dann wirkt das Cover-up nur, wenn es groß genug ist. Schließlich kommen dünne Linien nur auf einem hellen Untergrund zum Ausdruck. Die Details müssen also auf der Hautstelle gestochen werden, wo sich noch keine Farbe befindet. Je größer das Cover-up Tattoo, desto detailreicher kann es gestochen werden.


Die Tattoos lassen sich grundsätzlich besser verstecken, je mehr dunkle Flächen und Muster das Cover-up beinhaltet. Dicke schwarze Linien sind sehr viel schwieriger überzutätowieren als fein gestochene Tattoos. Außerdem können bestimmte Farben nur mit schwarzen Flächen überdeckt werden. Die Farben Deiner bisherigen Tätowierung beeinflussen das Cover-up also sehr. Das neue Motiv sollte deshalb genau an das zu überdeckende Tattoo angepasst werden, damit später keine Farben durchschimmern.


Ein erfahrener Cover-up Spezialist wird hier mit raffinierter Form- und Farbgestaltung versuchen, so gut es geht vom ursprünglichen Tattoo abzulenken. Bei sehr dunklen Tattoos kann ein Cover-up jedoch unmöglich sein. Hier kann eine Aufhellung mit dem Laser helfen, das Tattoo so vorzubereiten, dass dieses anschließend doch zu covern ist.

Welche Tattoo-Stile kommen für ein Cover-up infrage?

Filigrane Motive und helle Farben eignen sich nicht für ein Cover-up, daher lässt sich der pastellfarbene Watercolor-Stil aufgrund der geringen Abdeckungsleistung nicht für ein Cover-Tattoo anwenden. Auch solche Stile, die mit feinen Details oder starken Kontrasten arbeiten, kommen weniger in Frage.


Hingegen sind japanische Tattoos oder auch Cover-ups im Asia-Stil gut geeignet, um ein anderes Tattoo zu überdecken. Genauso leisten Traditionals, Neo-Traditionals, Biomechanik-Tattoos und Tribals gute Cover-Leistung. Schriftzüge, Zahlen und einzelne Buchstaben lassen sich besonders einfach zu bunten Motive umfunktionieren. Damit kann der Name Deiner Ex-Freundin sich schnell in eine Blume verwandeln. Wichtig ist, dass die Stile farbintensiv, dunkel und plakativ sind. Und wenn Dein Tattoo mit keinem Stil zu retten erscheint, bleibt noch immer die letzte Alternative: das Heavy Blackwork.

Ist das alte Tattoo nach dem Covern wirklich nicht mehr sichtbar?

Unmittelbar nach dem Übertätowieren wirkt Dein neues Tattoo noch sehr farbintensiv, denn die Pigmentdichte in der Haut ist nun besonders hoch und die neuen Farbpigmente liegen über den alten. In den folgenden Jahren werden diese aber weiter in die Haut absinken, sodass die Farben verblassen. Dieser Prozess kann dazu führen, dass das alte Tattoo wieder leicht sichtbar wird. Gerade bei hellen Cover-up Tattoos besteht diese Gefahr. Es ist daher immer ratsam, mit dunklen Farben zu covern. Das verringert das Risiko, dass das alte Tattoo nach einiger Zeit wieder durchschimmert.

Außerdem können äußere Einflüsse das alte Tattoo wieder leicht sichtbar machen, so zum Beispiel Sonnenlicht und Hitze. Wenn Deine alte Tätowierung an heißen Tagen anschwillt, kann es passieren, dass die Konturen sich im Licht abzeichnen. Um ein Durchschimmern zu verhindern, kann es sinnvoll sein, das Tattoo zuvor mittels Laserbehandlung aufzuhellen.

Wann ist eine Laserbehandlung zur Vorbereitung sinnvoll?

Die Laserbehandlung zur vollständigen Tattooentfernung ist bekannt. Was viele aber nicht wissen: eine Laserbehandlung kann auch zur Vorbereitung eines Cover-ups durchgeführt werden. Ist Deine Tätowierung beispielsweise zu dunkel, um es covern zu lassen, wird zu einer Vorab-Behandlung mittels Laser geraten. Diese besteht natürlich nicht aus derselben Anzahl an Sitzungen wie sie für eine Tattooentfernung notwendig sind. Schließlich soll das Tattoo lediglich aufgehellt und verblasst werden. Wie viele Sitzungen nötig sind und wann das Tattoo hell genug für das Cover-up ist, muss sowohl mit dem Tätowierer als auch mit dem Facharzt abgesprochen werden.


Für die Behandlung werden modernste Laser-Technologien genutzt, welche die Farbpigmente in der Haut aufspalten. Zu berücksichtigen ist die Tatsache, dass zwischen den Sitzungen Pausen von meist mehreren Wochen einzuhalten sind. Wichtig ist auch der zeitliche Abstand zwischen der letzten Laserbehandlung und dem neuen Tattoo. Damit die Dermis (zweite Hautschicht) genügend Zeit zur Regeneration bekommt, wird empfohlen, nach der letzten Laserbehandlung mindestens sechs Monate zu warten, bis das neue Farbpigment wieder in die Haut eingebracht wird.

Können Cover-ups auch für Narben angewandt werden?

Unfall, OP-Narbe, Self-harm oder Dehnungsstreifen. Das Verdecken von Narben mit Tattoos ist durchaus möglich und heutzutage keine Seltenheit mehr. Zwar können sie den Prozess des Tätowierens erschweren, ein erfahrener Cover-up Spezialist weiß damit aber umzugehen. Wie auch bei Tattoos gilt: um die Narbe verschwinden zu lassen, muss großflächig gedacht werden. Sehr filigrane Tattoos eignen sich nicht als Motiv, genauso wenig wie symmetrische und geometrische Motive. Das Alter und die Erhabenheit der Narbe entscheiden darüber, welche Motive als Cover-Tattoos in Frage kommen.


Grundsätzlich lässt aber jede Narbe mit einem Tattoo überstechen, denn Tattoofarbe verläuft auch unter vernarbter Haut nicht. Für den Tätowierer macht es keinen großen Unterschied, ob er auf vernarbter oder unversehrter Haut arbeitet, nur die Abheilung verläuft etwas anders. Denn unmittelbar nach dem Tätowieren schwillt das Narbengewebe häufig an, weil es gereizt wird. Die Hautoberfläche wirkt dann sehr uneben, wodurch das neue Tattoo zunächst verzerrt aussehen kann. Das legt sich jedoch nach einiger Zeit wieder und die Narben sind nach der Abheilung gut vom neuen Tattoo überdeckt. Erkennbar sind die Narben in einzelnen Fällen nur noch aus dem Grund, weil sie durch ihre andere Hautbeschaffenheit leicht glänzen.
Sieh Deine Narbe also nicht als Hindernis für Dein lang ersehntes Tattoo an, sondern betrachte ein Cover-up als Möglichkeit, endlich Abschied von Deiner störenden Narbe zu nehmen.

Wie teuer ist ein Cover-up Tattoo?

Ein Cover-up ist nicht grundsätzlich teurer als ein „normales“ Tattoo. Die Kosten steigen aber voraussichtlich deshalb, weil das Cover-up meist größer wird als das alte Tattoo. Und genau wie bei einem „normalen“ Tattoo hängen die Kosten von verschiedenen Faktoren wie Größe, Motiv und den Details ab. Außerdem kommt es darauf an, ob mit oder ohne Farbe gearbeitet werden soll, beziehungsweise, ob das ursprüngliche Tattoo bereits Farben enthält.

Lass Dich aber nicht von Deinem Tätowierer abzocken. Es gibt durchaus solche, die sich als Spezialisten für Cover-ups ausgeben, sich damit aber gar nicht ausreichend auskennen. Eine gewisse Grundqualität sowie ein Verständnis vom Zusammenspiel alter und neuer Farben sollte Dein Tätowierer mitbringen. Stelle mithilfe eines Beratungsgesprächs sicher, dass Dein Tätowierer nicht nur wirtschaftliche Interessen hat, sondern auch in Deinem Interesse handelt. Lasse dir zum Beispiel Fotos von Cover-ups anderer Kunden zeigen, die Dein Tätowierer bereits gestochen hat.

Je nachdem, ob Du Dich für eine Laserbehandlung zur Vorbereitung entscheidest, können auch hier zusätzliche Kosten auf Dich zukommen. Die Cover-up Vorbereitung ist jedoch weitaus nicht so kostenintensiv wie die vollständige Tattooentfernung mittels Laser. Schließlich werden sehr viel weniger Sitzungen benötigt. Und womöglich sparst Du durch eine Laserbehandlung sogar Kosten – denn wenn Du auf sie verzichtest und Dein Tattoo covern lässt, obwohl es dazu nicht geeignet ist, bist Du anschließend unzufrieden mit dem Ergebnis. Und das wieder gut zu machen, wird Deinem Geldbeutel deutlich mehr schaden als eine Cover-up Vorbereitung mit dem Laser es getan hätte.

Ein Cover-up kann durchaus eine Alternative zur vollständigen Tattooentfernung sein. Wie Du gelesen hast, kann eine Vorbehandlung mit dem Laser aber sinnvoll und notwendig sein. Lasse Dich deshalb ausführlich und professionell beraten, inwiefern eine Laserbehandlung für Dich in Frage kommt. Die Fachärzte des tattoolos-Netzwerks sind davon überzeugt, dass die Behandlung mit Lasersystemen hautschonend und effektiv sind. Entscheidest Du Dich für die Vorbereitung mit dem Laser, steht der Facharzt in Deiner Nähe Dir gerne zur Seite.

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