Lasersysteme zur Tattooentfernung

im Vergleich

Immer wieder kommt es vor, dass Dir Dein altes Tattoo, dass Du Dir in Deiner Jugend hast stechen lassen, nicht mehr zusagt. Der Grund dafür liegt häufig darin, dass ehemalige Trendtattoos heutzutage oftmals nicht mehr angesagt sind und eher als peinlich empfunden werden. Ein klassisches Beispiel ist das Steißtattoo, das umgangssprachlich auch als „Arschgeweih“ bezeichnet wird.

Um diese unliebsamen Tätowierungen wieder loszuwerden, sind Laserverfahren das Mittel der Wahl. Dadurch wird eine effektive, schmerzarme und dauerhafte Tattooentfernung ermöglicht. Zur Unterstützung bei der Entscheidung, welcher Laser für Dein Tattoo am besten funktioniert, stellen wir die drei am weitesten verbreiteten Lasersysteme zur Entfernung von Tätowierungen gegenüber.

Zu den am weitesten verbreiteten Lasern zur Tattooentfernung zählen:

  • der Nd:YAG-Laser, welcher je nach Wellenlänge besonders gut zur Entfernung von dunklen und rötlichen Tattoofarben geeignet ist,
  • der Rubinlaser, welcher grüne Tattoofarben bestmöglich entfernt,
  • und der Alexandrit Laser, der sich ebenfalls zur Entfernung dunkler und grünlicher Tattoos eignet.
 

Alle drei Varianten werden standardmäßig als Version angeboten, die im Nanosekundenbereich arbeitet. Darüber hinaus gibt es alle Laserarten mittlerweile auch als Pikosekundenlaser. Diese zeichnen sich durch eine schnellere Impulsdauer aus.

Im Laufe der letzten Jahre wurde an den Lasertechniken zur Behandlung von Tattooentfernungen immer weiter geforscht und ihre Funktionsweisen wurden für eine bessere und erfolgversprechendere Wirkungsweise fortläufig weiterentwickelt.

Lasersysteme, die im Nanosekundenbereich arbeiten, werden standardmäßig am häufigsten verwendet. Mittlerweile kommen aber auch Pikosekundenlaser, die schnellere Impulse abgeben, immer mehr zum Einsatz. In der Praxis werden sowohl im Nano- als auch im Pikosekundenbereich hauptsächlich der Nd:YAG-Laser, der Alexandrit Laser und der Rubinlaser eingesetzt.

Je nach Eigenschaft des Tattoos variiert die Wahl des Lasers. So wird in der Regel für dunklere Tattoofarben der Alexandrit- oder der Rubinlaser eingesetzt und für Tattoos mit helleren Farben, wie Rot und Orange, der Nd:YAG-Laser.

Tendenziell lässt sich aber ein klares Bild über den Favoriten des am häufigsten verwendeten Lasers abbilden: der Nd:YAG-Laser (Q-Switch). Vorteil dieses Lasersystems ist, dass verschiede Wellenlängen eingestellt werden können und daher ein breiteres Spektrum an Farben abgedeckt ist. Daher wird dieser Laser zur Tattooentfernung präferiert.

Pauschal kann diese Frage nicht beantwortet werden, da das Schmerzempfinden eines jeden einzelnen unterschiedlich ist. Zudem beeinflussen Deine Tagesverfassung und Dein generelles Wohlbefinden Deine Schmerzwahrnehmung.

Tendenziell bildet sich bei den Erfahrungen ab, dass aufgrund der hohen Impulse der Pikosekundenlaser nicht so schmerzhaft ist wie der Nanosekundenlaser. Die Laserstrahlen des Pikosekundenlasers treffen sanfter auf die Haut und reduzieren darüber hinaus das Risiko für Narbenbildungen.

Zur Linderung der Schmerzen werden oftmals Luftkühlsysteme eingesetzt oder eine betäubende Creme verwendet, um die Schmerzen während und nach der Behandlung zu lindern.

Welche Wellenlängen nutzen die einzelnen Laserarten?

Die drei Lasersysteme nutzen unterschiedliche Wellenlängen, die sich für die Entfernung verschiedener Tattoofarben eignen.

Welche Wellenlänge nutzt der Nd:YAG-Laser?

Der gütegeschaltete Nd:YAG-Laser (Q-Switched) bietet Laseraufsätze an, die die Wellenlängen in den Bereichen 1064 nm und 532 nm bedienen. Die Wellenlängen im Bereich 1064 nm eignen sich besonders für die Entfernung sehr dunkler Farbnuancen. Dazu zählen konkret Violett, Blau, Braun und Schwarz. Die frequenzverdoppelte Wellenlänge von 532 nm entfernt, verglichen mit den 1064 nm, speziell rote, orangefarbene und gelbe Tätowierungen. Nicht möglich ist hingegen die Entfernung von grünen Farbnuancen.

Wie funktioniert der Alexandrit Laser?

Der Alexandrit Laser besitzt eine Wellenlänge von 755 nm. Diese eignet sich speziell zur Entfernung grüner Tattoofarbe. Allerdings entfernt der Alexandrit Laser grüne Tattoos weniger gut verglichen mit dem Rubinlaser. Die Farben Schwarz, Blau und Braun entfernt der Laser ebenso. Allerdings ist die Behandlung dieser Farben mit dem Alexandrit Laser weniger effektiv als bei Lasersystemen, die eine Wellenlänge von 1064 nm nutzen.

Welche Wellenlänge nutzt der Rubinlaser?

Als einziges Lasersystem nutzt der Rubinlaser eine Wellenlänge von 694 nm. Mit dieser lassen sich schwarze, braune, blaue sowie grüne Tätowierungen entfernen. Verglichen mit den Nd:YAG-Lasersystemen, die eine Wellenlänge von 1064 nm nutzen, entfernt der Rubinlaser die schwarzen, braunen und blauen Nuancen allerdings weniger effektiv. Im direkten Vergleich mit Laserarten, die eine Wellenlängen von 532 nm nutzen, schneidet der Rubinlaser auch bei der Entfernung brauner Töne schlechter ab. Grüne Tattoofarbe entfernt der Rubinlaser hingegen am besten.

Vergleichstabelle Wellenlänge von Lasern und Farbbehandlung
Vergleichstabelle Wellenlänge von Lasern und Farbbehandlung

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Wie viele Sitzungen benötigst Du?

Die Anzahl der benötigten Sitzungen ist nicht ausschließlich auf das verwendete Lasersystem zurückzuführen, sodass sich keine pauschale Aussage treffen lässt. Der Grund dafür liegt darin, dass weitere Faktoren Deine Sitzungsanzahl beeinflussen können. Dazu zählen zum Beispiel

  • die Stichtiefe,
  • die verwendeten Farben,
  • die Größe und
  • das Alter Deines Tattoos.


Allerdings wird die Sitzungsdauer auch davon beeinflusst, ob Du Dich für einen Laser entscheidest, der im Pikosekundenbereich oder im Nanosekundenbereich arbeitet.

Nanolaser vs. Pikosekundenlaser

Der Alexandrit Laser, der Rubinlaser und der Nd:YAG-Laser werden allesamt als Variante angeboten, die im Nanosekundenbereich arbeitet. Eine Nanosekunde entspricht einem Milliardstel einer Sekunde. Die Pulsdauer des Rubinlasers beträgt 40 Nanosekunden, die des Alexandrit Laser 50 bis 100 Nanosekunden und die des Nd:YAG-Lasers 10 bis 20 Nanosekunden. In der Regel sind bei allen drei Lasersystemen mindestens zehn, teilweise aber auch mehr Termine notwendig.

Die drei Laserarten werden mittlerweile aber auch alle als Pikosekundenlaser angeboten. Die damit einhergehende, extrem erhöhte Impulsdauer ermöglicht eine gezieltere und effektivere Behandlung der tätowierten Hautstelle. Eine Pikosekunde umfasst nur ein Billionstel einer Sekunde, also ein Tausendstel einer Nanosekunde. Verbunden mit dieser gesteigerten Impulsdauer ist eine reduzierte Anzahl notwendiger Behandlungen. In der Regel beträgt die Sitzungszahl des Pikosekundenlasers daher nur fünf bis sechs Behandlungen.

Wie schmerzhaft ist die Tattooentfernung?

Eine allgemeingültige Aussage über den mit einer Tattooentfernung einhergehenden Schmerz können wir leider nicht treffen. Das Schmerzempfinden ist individuell und jeder nimmt die Behandlung unterschiedlich wahr. Darüber hinaus kann auch Deine Tagesverfassung die Schmerzwahrnehmung beeinflussen. Während einige Patienten nur eine leichte Hitze empfinden, nehmen andere einen ähnlichen Schmerz wahr wie beim Tätowieren selbst.

Um eine möglichst schmerzfreie Behandlung zu ermöglichen, werden oftmals Luftkühlungssysteme eingesetzt, um die behandelte Hautstelle zu kühlen. Auch betäubende Salben kommen in einigen Fällen zum Einsatz.

Grundsätzlich lässt sich aber festhalten, dass Pikosekundenlaser aufgrund der hohen Impulsdauer als schmerzärmer gelten, verglichen mit Lasersystemen aus dem Nanosekundenbereich. Weiterhin gilt der Pikosekundenlaser als besonders sanft zur Haut und besitzt ein reduziertes Risiko für Narbenbildungen oder Verbrennungen.

Welche Laserart ist die beliebteste?

Du siehst, es gibt verschiedene Laserarten, die bei der Entfernung von Tattoos Anwendung finden. Der Alexandrit- oder Rubinlaser behandeln vorrangig dunkle Nuancen wie Blau oder Schwarz. Für die Entfernung von Farben wie Rot und Orange wird hingegen oftmals der Nd:YAG-Laser genutzt.

Beim Vergleich der drei Laserarten wird deutlich, dass ein Lasersystem besonders häufig Anwendung findet: Der gütegeschaltete Nd:YAG-Laser (Q-Switch)! Der Vorteil liegt dabei darin, dass das Lasersystem unterschiedliche Wellenlängen nutzen kann, je nachdem, welcher Laseraufsatz gewählt wird. Durch die Wellenlänge von 532 nm und 1064 nm deckt der Nd:YAG-Laser ein sehr breites Farbspektrum ab, das behandelt werden kann. Der Nd:YAG-Laser hat sich daher als Standard etabliert.

Doch auch der Rubinlaser und der Alexandrit Laser sind aus den Praxen nicht mehr wegzudenken, wenn bestimmte Farbnuancen entfernt werden sollen. Speziell die Varianten, die im Pikosekundenbereich arbeiten, sind sehr beliebt.