Permanent Make-up entfernen nur durch Profis

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Ein Tattoo, was einem nicht mehr gefällt oder ein Motiv, welches nicht mehr den eigenen Vorstellungen entspricht – viele Menschen entscheiden sich dafür, ihren nicht mehr allzu beliebten Körperschmuck entfernen zu lassen. Doch das gilt nicht nur für Tätowierungen. Das Entfernen von Permanent Make-up wird ebenfalls zunehmend in Anspruch genommen.

Doch Vorsicht! Entscheidest Du Dich dafür, Dein Tattoo oder Dein Permanent Make-up entfernen zu lassen, solltest Du genaustens darauf achten, welche Methodik angewandt wird und von wem Du Dich behandeln lässt. Denn in der Schweiz gab es nun aufgrund einer fehlgeschlagenen Behandlungsmethodik einen Fall vor Gericht.

Was genau passiert ist

Der Fall beginnt Ende 2017, als sich eine Kundin dafür entschieden hatte, ihr Permanent Make-up der Augenbrauen aufhellen zu lassen. Da ihre Behandlung nicht erfolgreich und keine Veränderung zu erkennen war, schlug ihre Kosmetikerin ein alternatives Mittel vor, welches sie bereits an sich selbst getestet haben soll.

Die Kundin willigte ein, jedoch ohne eine schriftliche Einverständniserklärung abgegeben zu haben. Sie erschien zu ihrer Behandlung, obwohl sie gesundheitlich etwas angeschlagen war und eine Erkältung mit sich rumschleppte. Für die Kosmetikerin war dies kein Grund, die Behandlung zu verschieben. Zudem klärte sie ihre Kundin nicht über mögliche Risiken und Nebenwirkungen auf, obwohl auf der Packungsbeilage des verwendeten Mittels explizit auf die Gefahr von Narbenbildung hingewiesen wurde.

Der Ablauf der Behandlung

Bevor die behandelnde Kosmetikerin das Mittel auftrug, welches zur Entfernung des Permanent Make-ups dienen sollte, öffnete sie die Augenbrauen der Kundin mit kleinen Nadelstichen. Dieser Vorgang wird auch Needling genannt.

Beim ersten Auftragen des Mittels klagte die Kundin bereits über stark brennende Schmerzen. Auch dies sah die Kosmetikerin nicht als Grund an, um mit der Behandlung aufzuhören. Laut der Kosmetikerin sei das Brennen normal, daher setzte sie die Prozedur fort.

Folgen der alternativen Methode zum Permanent Make-up entfernen

Die Kundin hatte bereits am nächsten Tag stark angeschwollene Augenbrauen. Eine Entzündung beider Augenbrauen folgte. Daraufhin suchte sie einen Dermatologen auf, der ihr Antibiotika und Steroide verschrieb.

Folge dessen war kompletter Haarausfall beider Augenbrauen und eine Krustenbildung, die letztendlich zu einer sichtbaren Vernarbung führte. Diese Vernarbungen seien auch heute noch, fünf Jahre nach der Behandlung, deutlich in dem Gesicht der Kundin zu erkennen.

Die Kosmetikerin ist nach Urteil des Kreisgerichts Rorschach zu einer Geldstrafe von 1200 Schweizer Franken und zum Tragen der Verfahrenskosten vor Gericht verpflichtet.

Kein Grund zur Sorge

Dieser Fall ist keine Seltenheit, jedoch in Deutschland so gut wie nicht mehr vorstellbar. Denn die Entfernung von Tattoos und von Permanent Make-up ist in Deutschland seit dem 01. Januar 2021 nur noch approbierten Ärzten gestattet.

Zudem werden alternative Verfahrenstechniken zur Tattoo- und PMU-Entfernung aufgrund ihrer zahlreichen Nebenwirkungen und Risiken nicht mehr verwendet. Stattdessen werden Lasertechniken eingesetzt, damit Deine Behandlung schmerz- und risikofreier ablaufen kann. Die Entfernung per Laser ist die effektivste und für die Haut schonendste Methodik, um den eigentlich dauerhaften Körperschmuck entfernen zu können.

Darauf solltest Du achten

Wenn Du Dich für die Entfernung Deines Tattoos oder Deines Permanent Make-ups entschieden hast, suche Dir einen Arzt, der sich mit den Lasertechniken zur Entfernung des beliebten Körperschmucks auskennt.

Du solltest Dich in der Praxis gut beraten fühlen und alle Deine Fragen und Unsicherheiten sollten vor der ersten Behandlung geklärt sein. Das beinhaltet auch, dass Du über mögliche Nebenwirkungen und Risiken einer solchen Behandlung aufgeklärt wirst. Fühlst Du Dich wie im Fall der Kundin gesundheitlich nicht fit, sollte spätestens Dein behandelnder Arzt den Termin verschieben. Bevor der Laser in Berührung mit Deiner Haut kommt, ist ein guter Gesundheitszustand besonders wichtig.

In unserem tattoolos-Netzwerk findest Du eine Liste von approbierten Ärzten, die mit der Entfernung von Tattoos und von Permanent Make-up per Laser vertraut sind. Schau Dir gerne unsere Partnerpraxen an und finde Deinen passenden Arzt in Deiner Nähe.

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Eine Antwort

  1. Meine Cousin überlegt sich derzeit mittels Permanent-Makeup die Augenbrauen machen zu lassen. Es ist allerdings auch gut zu wissen, dass sich PMU im schlimmsten Fall auch entfernen lässt. Ich bin gespannt, wofür sie sich entscheidet.

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