Schritt für Schritt zum Wunschergebnis: Deine Checkliste zur Tattooentfernung

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Was ist heute schon noch für die Ewigkeit? Tattoos jedenfalls nicht mehr, seitdem es die Tattooentfernung gibt. Welche Schritte vor, während und nach der Laserbehandlung wichtig sind und was es dabei zu beachten gilt, zeigen wir Dir mit unserer ausführlichen Checkliste.

Was ist eine Tattooentfernung eigentlich? Wie funktioniert sie?

Hierfür solltest Du zuerst wissen, was eine Tätowierung ist. Beim Tätowieren sticht der Tattoo-Artist Farbpigmente in die Haut. Dazu verwendet er eine dünne Tätowiernadel. Die besagten Farbpigmente müssen bis zur zweiten Hautschicht, der Dermis, vordringen. Der Grund besteht darin, dass sich die erste Hautschicht, die hauchdünne Epidermis, ständig erneuert. Würden die Pigmente nur die erste Hautschicht erreichen, dann wäre das Tattoo schnell wieder verschwunden. Lediglich große Farbpartikel bleiben in der Haut, die kleinen werden über die Makrophagen, die Fresszellen, an das Lymphsystem abgegeben.

Abbildung eines Querschnitts der verschiedenen Hautschichten

Und was passiert nun bei einer Tattooentfernung?

Um eine Tätowierung entfernen zu können, erfolgt eine Laserbehandlung der gefärbten Hautstellen. Dabei erhitzen sich die großen Partikel für eine milliardstel Sekunde auf mehrere 100 °C und zerplatzen in viele kleine Teile. Diese werden dann über das Lymphsystem abtransportiert. Da der Laser ein Tattoo nur punktuell entfernen kann, sind je nach Größe acht bis zwölf Behandlungen nötig.

Solltest Du hingegen ein Cover-up, also ein „Übertätowieren“ Deines alten Tattoos, in Betracht ziehen, können deutlich weniger Sitzungen notwendig sein. Eine Aufhellung des Tattoos erfolgt häufig bei besonders großen und dunklen Tattoos. In diesen Fällen ist die vorbereitenden Laserbehandlung für ein Cover-up eine Option, da eine Übertätowierung in der Regel dunkler und größer sein wird als Dein ursprüngliches Tattoo. Das Lasern sorgt dafür, dass auch die Tattoos gecovert werden können, die vorher zu groß waren oder eine zu dunkle Färbung besessen haben.

Schritt 1: Risiken & Ausschlusskriterien bei der Tattooentfernung überprüfen

Bevor Du eine Tattooentfernung per Laser überhaupt in Erwägung ziehst, informiere Dich über mögliche Ausschluss- oder Risikokriterien informieren. In bestimmten Fällen solltest Du von einer Tattooentfernung per Laser absehen bzw. diese nur in vorheriger Abstimmung mit Deinem Arzt planen.

Wenn Du schwanger bist oder stillst

Grundsätzlich gibt es keine wissenschaftlich bewiesenen Erkenntnisse, dass eine Tattooentfernung für das Ungeborene oder das neue Leben schädlich ist. Trotzdem raten wir in diesem Fall von einer Tattooentfernung ab.

Warum? Weil Vorsicht die Mutter der Porzellankiste ist – und ein Baby sozusagen das wertvollste Porzellan. Die Tattooentfernung ist für die Haut eine Belastung. Es ist daher nicht auszuschließen, dass es nach der Tattooentfernung zu Hautreizungen kommt, die den Körper der werdenden Mutter zusätzlich belasten.

Ein weiterer Punkt ist, dass die kleinsten der gelösten Farbpartikel durch die Bahnen Deines Körpers wandern. Theoretisch könnten diese dadurch auch in die Muttermilch gelangen und durch das Stillen an das Baby abgegeben werden. Im Gegensatz zu den anderen Kriterien gefährdest Du Dich bei diesem Punkt nicht nur selbst.

Wenn Dein Tattoo zu frisch ist

Du wolltest ein Tattoo, wusstest genau, welches, und hattest eindeutige Vorstellungen von der Optik. Eigentlich spricht nichts gegen ein Tattoo. Eigentlich. Doch hast Du die Rechnung ohne den Tätowierer gemacht. Er hat Dich falsch verstanden, er hat kein Talent oder er hatte einen ganz schlechten Tag. Das kommt öfter vor, als Du vielleicht denkst.

Im Gegensatz zu früher ist das nicht mehr so schlimm, da Du Dein Tattoo heutzutage wieder entfernen lassen kannst. Jedoch musst Du ein wenig Geduld mitbringen. Die tätowierte Haut muss erst vollständig abgeheilt sein, bevor diese mit einem Laser behandelt wer-den kann.

Wenn Du Hautkrankheiten oder Hautauffälligkeiten hast

Selbstverständlich können Hautprobleme ein Ausschlusskriterium sein. Um dies abzuklären und mögliche Risiken zu umgehen, solltest Du in diesem Fall zumindest Rücksprache mit Deinem Facharzt halten. Dies gilt insbesondere für folgende Erkrankungen und Hautveränderungen:

  • Schuppenflechte
  • Neurodermitis
  • Ekzeme
  • Hauttumore
  • Hautentzündungen
  • offene Hautstellen
  • auffällige Muttermale
  • Sonnenallergie

Wenn Du eine Krankheit hast

Wir reden hier natürlich nicht von einer vorübergehenden, einfachen Erkältung, sondern von schwerwiegenderen Erkrankungen. Dazu zählen z. B. Krankheiten wie:

  • Hämophilie
  • HIV-Infektion oder Aids
  • Hepatitis
  • Nierenerkrankungen
  • Epilepsie
  • psychische Erkrankungen
  • Kreislaufproblemen
  • Herzleiden
  • Allergien
  • Diabetes
  • Neigung zu Blutergüssen

In diesen Fällen empfehlen wir Dir, mit Deinem Facharzt zu sprechen, bevor Du Dir Dein Tattoo entfernen lässt. Dieser kann Dich über potenzielle Risiken aufklären und in der Regel einschätzen, ob eine Behandlung möglich ist oder nicht.

Neben den zuvor genannten Erkrankungen kann auch ein Herzschrittmacher für eine Laserbehandlung problematisch sein. Solltest Du einen Herzschrittmacher haben, kläre auch dies bitte vorher mit einem Arzt ab.

Wenn Du bestimmte Medikamente nimmst

Bei der Einnahme bestimmter Medikamente, solltest Du mit Deinem Arzt besprechen, ob eine Tattooentfernung infrage kommt. Das gilt insbesondere dann, wenn Du Herz-/Kreislaufmedikamenten, Cortison oder Medikamenten zur Chemotherapie einnimmst. Beachte dabei, dass die Medikamente zur Chemotherapie nicht nur während, sondern auch nach der Therapie einen Risikofaktor darstellen können.

Wenn Dein Körper geschwächt ist

Eine Tattooentfernung ist eine Belastung für die Haut und diese wiederum ist eine Belastung für den ganzen Körper. Der Körper sollte nicht geschwächt sein, sodass er seine volle Kraft für die Heilung der betroffenen Hautstellen entfalten kann.

Doch was kann Deinen Körper schwächen? Hier einige Faktoren, bei denen Du genau überlegen solltest, ob der Zeitpunkt für eine Tattooentfernung der richtige ist:

  • akute Infektionen
  • schwere Erkrankungen
  • innere Entzündungen
  • nach der Schwangerschaft
  • nach einer Chemotherapie
  • bei Alkohol- oder Drogensucht
  • bei oder nach einer intensiven Diät

Risikofaktoren für eine Tattooentfernung

Schritt 2: Beratungsgespräch bei einem Arzt vereinbaren

Nachdem Du Dich über mögliche Risiken und Ausschlussfaktoren informiert hast, ist es ratsam, ein erstes Beratungsgespräch bei einem Facharzt für Tattooentfernung zu vereinbaren. Auf unserer Website findest Du einige Experten aus unserem Netzwerk , denen Du über das jeweilige Kontaktformular eine Nachricht zusenden kannst. Sie beraten Dich gerne und vereinbaren einen Termin mit Dir.

Schritt 3: Dinge, die Du vor der ersten Sitzung zur Tattooentfernung beachten solltest

Wenn Dein Beratungsgespräch vorbei ist und Deine Fragen geklärt wurden, kannst Du einen Termin für die erste Sitzung zur Tattooentfernung vereinbaren. Allerdings solltest Du davor noch einiges beachten, damit Dein Tattoo optimal per Laser behandelt werden kann. Zunächst gilt, dass Du Deine Tätowierung schon vier Wochen vor Deinem ersten Termin nicht der direkten Sonneneinstrahlung aussetzen solltest. Das Gleiche gilt auch für die Zeit nach den jeweiligen Laserbehandlungen. Durch die schädlichen UV-Strahlen kann sich die eingefärbte Hautstelle, die behandelt werden soll, verfärben und damit ein einheitliches Ergebnis verhindern.

Da es sich auch bei einer Laserbehandlung um einen medizinischen Eingriff handelt, solltest Du 24 Stunden vor der jeweiligen Sitzung nicht zu viel Alkohol konsumieren. Drogen sind hingegen komplett tabu. Achte außerdem auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Schritt 4: Das solltest Du nach den jeweiligen Behandlungen beachten

Da die behandelte Hautstelle nach der Laserbehandlung gereizt werden kann, verzichte bestenfalls auf das Tragen von enger oder kratziger Kleidung. Dadurch könntest Du Deine Haut zusätzlich beanspruchen. Teilweise kann es nach einer Laserbehandlung auch zu vorübergehenden Rötungen oder Schwellungen kommen. Um die Haut zu entspannen und die Symptome zu lindern, kannst Du das betroffene Hautareal mit einem Kühlpad behandeln.

Deine Checkliste für die Tattooentfernung – Kurz und knapp:

  • Informiere Dich vorab über Risiken & Ausschlusskriterien bei der Tattooentfernung.
  • Vereinbare ein Beratungsgespräch bei einem Facharzt – Tipp: Hier auf unserer Website findest Du zahlreiche Spezialisten aus dem tattoolos-Partnernetzwerk, zu denen Du über das jeweilige Formular Kontakt aufnehmen kannst.
  • Vereinbare einen Termin zur ersten Sitzung für die Laserbehandlung.
  • Achte darauf, dass das betroffene Hautareal bereits vier Wochen vor Deiner Erstbehandlung keiner Sonne mehr ausgesetzt wird.
  • Konsumiere 24 Stunden vor der Sitzung nicht übermäßig viel Alkohol.
  • Kühle die behandelte Hautstelle nach den Sitzungen mit einem Kühlpad, falls es zu leichten Schwellungen oder Rötungen kommen sollte.
  • Verzichte auf zu enge und kratzige Stoffe an der behandelten Hautstelle.

Grafiken © tattoolos.com

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