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Als 1998 Madonnas Video zu ihrer Single „Frozen“ erschien, hatte sich die Queen of Pop neu erfunden und setzte zugleich einen Trend: auf ihren Händen waren Henna-Tattoos, sogenannte Mehndis zu sehen. In Hindu hatte sie sich Om auf die Hände schreiben lassen. Waren Mehndis als Form von temporären Tattoos vor allem bei Indien-Reisenden bekannt, gewannen sie durch den großen Erfolg der Madonna-Single eine ganz neue Popularität in der westlichen Welt.
Tattoos nur auf Zeit: Henna
Viele reizt an dieser indischen Tradition, dass die Mehndis schön aussehen, aber nach einiger Zeit (circa zwei bis drei Wochen) von selbst verschwinden, da das Henna nur aufgemalt ist. Im Gegensatz zum richtigen Tattoo schmerzt es nicht und muss nicht aufwändig entfernt werden. Allerdings reagieren einige Menschen allergisch auf einige Stoffe, die Henna beigemischt werden. Bei ihnen juckt das Tattoo dann, und es können Rötungen, Schwellungen und sogar Verätzungen auftreten. In der Regel sind Henna-Tattoos aber unbedenklich, wenn man auch hier auf gute Hygiene achtet und erstmal testet, ob man Henna verträgt. Ähnliche Versprechungen machen auch Bio-Tattoos oder Temptoos (zusammengesetzt aus temporär und Tattoo).
Wie Bio sind Bio-Tattoos?
Diese Tätowierungen werden tatsächlich richtig gestochen, allerdings nicht so tief in die Haut wie ein klassisches Tattoo – statt in die zweite Hautschicht, die Dermis, versucht der „Tätowierer“ die Farbe in die Epidermis, die Oberhaut einzutragen. Da sich die Epidermis regelmäßig erneuert, hofft man, dass die Tattoofarbe von selbst innerhalb von einem bis zu fünf Jahren vom Körper wieder abtransportiert wird. Die Haut schuppt sich und die Tinte soll damit verschwinden.
Aus mehreren Gründen ist dies äußerst problematisch:
- Zum einen gelingt es eigentlich nie, Farbpigmente nur in die oberste Hautschicht zu stechen. Einzelne Punkte landen dadurch in der darunterliegenden Lederhaut (Epidermis), die sich nicht verändert.
- Zum anderen erneuert sich die oberste Hautschicht aber ständig – das Tattoo verliert daher oft schnell seine Konturen, wird fleckig und verschwommen, während einzelne Punkte in der tieferen Haut gut sichtbar bleiben.
- Hinzu kommt, dass Bio-Tattoos meist von Kosmetikstudios angeboten werden, nicht von Profi-Tattoostudios. „Tätowierer halten Bio-Tattoos für unsinnig“ erzählt Dr. Wolfgang Kimmig, Oberarzt an der Hautklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, denn „eine Tätowierung ist eine Tätowierung“ (zit. nach: Berliner Zeitung, schön gesund, Nr. 19, 18.05.2011).
- „Bio“ ist daher auch eine völlig irreführende Bezeichnung. Die Farben sind meist normale Tattoofarben, nur in den Händen von weniger gut qualifiziertem Personal.
Probleme mit Permanent Make-up
Das Verschwimmen der Konturen und eine Verwandlung von schwarze in braune Farbtöne kann auch bei Permanent Make-up passieren. Zwar sollen auch hier die Konturen – wie Lipliner oder Lidstrich – ein paar Jahre halten, doch je nach dem Können des Pigmentierers und dem Erneuerungsprozess der Haut, kann sich die Verschönerungsmaßnahme auch schneller ins Gegenteil verkehren.
Lasertherapie kann dann helfen. Bei der Tattooentfernung mit Laser fährt der Facharzt mit dem Laser die tätowierten Stellen in mehreren Sitzungen nach. Von Behandlung zu Behandlung verblasst das Tattoo mehr und mehr, da das hochkonzentrierte Licht die Farbpigmente der Tätowierung in kleinste Partikel aufbricht, die vom Immunsystem des Körpers abgebaut werden können. Dazu sind mehrere Sitzungen nötig, je nach Größe und Farbigkeit des Tattoos oder Permanent Make-ups. Die Tattooentfernung mit Laser ist schmerzarm, narbenfrei und effektiv.